Mahnwache für Hayrigul Niyaz

Hayrigul Niyaz zog nach ihrem Studium in der Türkei zurück nach China, um ein Reisebüro zu eröffnen. Doch 2017 nahm dieser Traum ein jähes Ende. Die heute 35-jährige Uigurin wurde ohne offizielle Begründung von den chinesischen Behörden festgenommen. Seitdem hat ihre Familie nichts mehr von ihr gehört. Ihr Bruder Memeteli vermutet, dass sie sich im Internierungslager oder im Gefängnis befindet – wie bis zu einer Million weiterer Angehörige ethnischer und religiöser Minderheiten in der Region Xinjiang im Westen Chinas.

Da Hayrigul am Ende Oktober Geburtstag hatte, veranstalteten Amnesty-Gruppen in ganz Deutschland Mahnwachen für Hayrigul. Wir waren natürlich auch dabei. Unterstützt wurden wir dabei nicht nur von weiteren Aktivist*innen aus anderen Amnesty-Gruppen. Auch Hayriguls Bruder Memeteli, der in München lebt, nahm an unserer Mahnwache teil und erzählte uns und den Münchner Passant*innen von seinem letzten Gespräch mit seiner Schwester, von seinen Versuchen, Antworten von den chinesischen Behörden zu bekommen, und davon, was er Hayrigul zum Geburtstag wünschen würde, wenn er mit ihr sprechen könnte.

Vielen Dank allen, die bei der Mahnwache mitgemacht haben, allen Passant*innen, die uns gesehen und Postkarten für Hayrigul unterschrieben haben, und auch den Vertretern der Presse, die sich vor Ort über unsere Aktion und über das Schicksal von Hayrigul und den verfolgten Minderheiten in Xinjiang informiert haben.

Und wenn ihr euch auch noch für Hayrigul einsetzen wollt, könnt ihr das unter https://www.amnesty.de/hayrigul-niyaz tun.

11. November 2021