Am 28. Mai waren wir auf dem Harras und haben mit Passant*innen über Amnesty gesprochen und Unterschriften gesammelt. Das Datum war ein besonderer Anlass: Nicht nur ist der 28. Mai sozusagen der Geburtstag von Amnesty – Amnesty International wurde am 28. Mai 1961 in London gegründet. Zudem ist dieser Tag auch der äthiopische Nationalfeiertag und erinnert an das Ende des äthiopischen Bürgerkriegs 1991.
Kurz: genau der richtige Tag, um uns für den diesjährigen Träger des Amnesty Menschenrechtspreises einzusetzen: den Äthiopischen Menschenrechtsrat. In Äthiopien kommt es zu Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen das humanitäre Völkerrecht. Der Äthiopische Menschenrechtsrat berichtet darüber, ist aber zunehmend selbst Repressalien ausgesetzt.
Neben Unterschriften für den Schutz der Menschenrechte in Äthiopien setzen wir uns auch für einen Einzelfall in Algerien ein: Mohamed Benhlima deckte die Korruption hochrangiger algerischer Militärs auf und machte diesen Vorfall öffentlich. Der Whistleblower flüchtete vor staatlicher Verfolgung nach Spanien, sein Asylantrag wurde allerdings abgelehnt. Nach seiner Abschiebung nach Algerien erfuhr er, dass er in Abwesenheit in Algerien zum Tode verurteilt wurde. Wir fordern die Aufhebung seiner Todesstrafe und seine Freilassung und haben auch dafür auf dem Harras Unterschriften gesammelt.