Was ist am 22. Februar 2024 in München passiert?
Wie jedes Jahr um den 22. Februar herum: Die Münchener »Gruppe gegen die Todesstrafe« von Amnesty International fand sich am Zugang zum Englischen Garten ein, um weiße Rosen zu verschenken. Einige Passant:innen wussten direkt den Anlass – den Jahrestag der Hinrichtung von Sophie und Hans Scholl und Christoph Probst, die mutigen Widerstand gegen das Nazi-Regime leisteten.
Die Todesstrafe im Jahr 2024: Fälle aus Saudi-Arabien und dem Iran
Auch heute wird die Todesstrafe noch angewandt, und so sammelte die Gruppe Unterschriften für Abdullah Al-Derazi und Jalal Labbad in Saudi-Arabien. Beide haben sich für die Rechte der diskriminierten schiitischen Gemeinschaft eingesetzt und wurden dafür wegen Terrorismus zum Tode verurteilt. Sie waren zum Tatzeitpunkt noch minderjährig. Die »Gruppe gegen die Todesstrafe« sammelte auch Unterschriften für ihre Forderung nach einem fairen Prozess für Reza Rasaei, der im Iran wegen Mordes zum Tode verurteilt wurde. Sein Geständnis hat Rasaei unter Folter abgelegt. Beim dritten Fall, für den wir uns an diesem Tag einsetzten, droht keine Hinrichtung. Aber Aleksandra Skochilenko ist in Russland unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen in Haft, weil sie Informationen über den Ukraine-Krieg publik machte.
Was ist bei der Weiße-Rosen-Aktion im Englischen Garten passiert?
Die Münchener Gruppe verteilte weiße Rosen, sammelte Unterschriften und Spenden. Über den regen Zuspruch der vielen Spaziergänger:innen freuten sich die ehrenamtlichen Aktivisten von Amnesty am meisten. Die Gruppe kam mit vielen Menschen über die aktuelle Lage der Menschenrechte ins Gespräch. Wie wichtig es gerade jetzt wieder ist, die Erinnerung an die Weiße Rose aufrechtzuerhalten, wurde an diesem Tag überdeutlich.